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American Pit Bull Terrier


Der American Pit Bull Terrier gilt als eine der umstrittensten Hunderassen der Welt. Seine beeindruckende Erscheinung, sein starkes Gebiss und sein von Natur aus muskulöser Körper machen ihn zu einem imposanten Tier. Doch wie bei vielen umstrittenen Hunden kommt auch der American Pit Bull Terrier oft zu Unrecht in Verruf. In diesem Text möchte ich mich daher intensiv mit dieser faszinierenden Hunderasse auseinandersetzen und näher auf seine Herkunft, Eigenschaften und mögliche Missverständnisse eingehen.


Der Ursprung des American Pit Bull Terriers liegt im England des 19. Jahrhunderts. Ursprünglich wurde er als Bauernhund gezüchtet, der auf Farmen und Plantagen eingesetzt wurde, um Schädlinge zu jagen und als Hütehund zu dienen. Im Laufe der Zeit wurde er auch vermehrt für Hundekämpfe eingesetzt, die zu dieser Zeit in England und später auch in Amerika sehr populär waren. Durch Kreuzungen mit anderen Rassen, wie z.B. dem Old English Bulldog, entstand der starke, muskulöse und widerstandsfähige American Pit Bull Terrier, der sich auch in erbarmungslosen Kämpfen als Sieger behaupten konnte.


Nach Amerika kam der Pit Bull im 19. Jahrhundert und erfreute sich schnell großer Beliebtheit. In den USA wurde er als professioneller Kettenhund für die Viehhaltung und als Jagdhund eingesetzt. Doch leider fand auch hier die Kultur der Hundekämpfe Anklang, was dazu führte, dass der Pit Bull auch hier vermehrt für diese grausamen Kämpfe verwendet wurde. Dabei waren die Besitzer auf der Suche nach dem bestmöglichen Kämpfer und züchteten daher immer weiter bestimmte Merkmale wie Aggressivität, Kampfgeist und Schmerzunempfindlichkeit. Diese falsche Haltung und Zucht hat dazu beigetragen, dass der Pit Bull oft mit einem aggressiven und gefährlichen Tier in Verbindung gebracht wird.


Doch in den richtigen Händen ist der American Pit Bull Terrier alles andere als gefährlich. Er ist ein treuer und liebevoller Begleiter, der sich eng an seinen Besitzer bindet. Er ist sehr intelligent, lernt schnell und möchte ständig gefordert und beschäftigt werden. Es ist wichtig, dass der Besitzer konsequent und liebevoll die Erziehung übernimmt und dem Hund ausreichend Auslauf und geistige Beschäftigung bietet. Ein gut erzogener Pit Bull ist ein ruhiger und verträglicher Hund, der sich auch mit anderen Tieren und Menschen gut versteht. Er ist kein glorifiziertes Kampftier, sondern ein Familienhund, der seine Menschen über alles liebt.


Eine weit verbreitete Fehlwahrnehmung ist, dass Pit Bulls ein übermäßig starkes Gebiss haben und daher gefährlicher sind als andere Hunde. Doch tatsächlich haben sie eine ähnliche Beißkraft wie andere Terrier-Rassen auch. Das Vorurteil, Pit Bulls würden sehr fest zubeißen und nicht mehr loslassen, basiert auf der falschen Annahme, dass sie aufgrund ihrer Herkunft und Vergangenheit besonders aggressiv sind. Dieses Vorurteil hat sich leider in vielen Köpfen festgesetzt und führt dazu, dass der Pit Bull oft ohne Kenntnis der tatsächlichen Charaktereigenschaften verurteilt wird.


Zu den körperlichen Eigenschaften des American Pit Bull Terriers zählt auch seine ausgeprägte Muskulatur. Viele Menschen sind beeindruckt von seiner Stärke und seinem äußeren Erscheinungsbild, doch leider wird auch hier oft falsch interpretiert. Der Pit Bull ist von Natur aus ein sehr muskulöser Hund, doch seine Statur alleine macht ihn nicht gefährlich. Im Gegenteil, seine Muskulatur trägt zu seiner Kraft und Ausdauer bei, die ihn für sportliche Aktivitäten wie Flyball, Agility oder auch als Begleithund prädestiniert. Die körperliche Auslastung ist für den Pit Bull besonders wichtig, um seinen Bewegungsdrang zu stillen und seine geistigen Fähigkeiten zu fördern.


Ein weiteres Vorurteil betrifft die angebliche mangelnde Zutraulichkeit des American Pit Bull Terriers gegenüber fremden Menschen. Doch auch dies ist ein Klischee, das vor allem aus der Vergangenheit der Rasse resultiert und nicht auf ihren tatsächlichen Charakter schließen lässt. Pit Bulls, die liebevoll und konsequent erzogen wurden, sind äußerst menschenbezogen und freundlich. Sie sind derart anhänglich, dass sie sich manchmal sogar als Schoßhunde präsentieren und jede Gelegenheit nutzen, um Zeit mit ihren Bezugspersonen zu verbringen.


Als vorsichtiger und verantwortungsbewusster Hundebesitzer ist es wichtig, sich über die gesetzlichen Regelungen bezüglich des American Pit Bull Terriers zu informieren. In manchen Ländern, wie zum Beispiel Deutschland, unterliegt der Pit Bull bestimmten Auflagen und muss als gefährlicher Hund registriert werden. Andere Länder verbieten die Haltung dieser Rasse sogar komplett. Dabei spielt die tatsächliche Gefährlichkeit des Hundes oft eine untergeordnete Rolle, sondern eher die Vorurteile und die Fehlinformationen, die sich hartnäckig halten.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der American Pit Bull Terrier eine faszinierende und wunderbare Hunderasse ist, die leider oft in ein falsches Licht gerückt wird. Es ist wichtig, sich mit der Geschichte und den tatsächlichen Eigenschaften dieser Rasse auseinanderzusetzen und nicht auf längst widerlegte Vorurteile zu vertrauen. Ein gut erzogener Pit Bull ist ein treuer und liebevoller Begleiter, der viel Freude und Liebe in das Leben seiner Besitzer bringt. Es liegt in unserer Verantwortung, dieser wundervollen Rasse gerecht zu werden und sie nicht aufgrund von Vorurteilen zu verurteilen.