Hühner
Hühner sind schon seit Jahrtausenden enge Begleiter des Menschen. Sie gehören zur Gattung der Laufvögel und zur Familie der Fasanenartigen. Ihr Ursprung liegt wahrscheinlich in Südostasien, wo sie als Haustiere gehalten wurden. Durch die Seefahrten der Europäer gelangten sie schließlich auf alle Kontinente und sind mittlerweile weltweit verbreitet.
In der heutigen Zeit gibt es unzählige verschiedene Hühnerrassen, von klein bis groß, von bunt bis einfarbig, von reinen Eiernutzern bis hin zu Fleischrassen. Doch allen gemein ist ihre Zugehörigkeit zu den domestizierten Haushühnern, die sich durch eine starke Bindung zum Menschen auszeichnen. Sie sind relativ anspruchslos in der Haltung und können sowohl auf dem Land als auch in der Stadt gehalten werden.
Ein typisches Merkmal der Hühner ist ihr Gefieder, welches meist in verschiedenen Brauntönen schimmert. Sie haben einen kräftigen, kompakten Körper mit einem kleinen Kopf und einem Schnabel, der je nach Rasse unterschiedlich geformt sein kann. Die meisten Hühner haben einen kleinen Kamm auf dem Kopf und zwei lange, dünne Läufe mit Krallen. Die Größe der Hühner variiert je nach Rasse, wobei das schwerste geflügelte Tier das Brahma-Huhn mit einem Gewicht von bis zu 10 Kilogramm ist. Im Durchschnitt wiegen Hühner jedoch zwischen 1,5 und 3 Kilogramm.
Hühner sind aber nicht nur aufgrund ihres Äußeren faszinierende Tiere, sondern auch aufgrund ihrer Eigenarten und Verhaltensweisen. Sie sind zum Beispiel sehr gesellige Tiere, die in Gruppen, den sogenannten Hühnerscharen, leben und sich gegenseitig putzen und pflegen. Die Hierarchie innerhalb einer Schar wird durch Rangordnungskämpfe geklärt, bei denen es um die Führung und das Recht auf die besten Futterplätze geht. Dabei werden die Krallen und der Schnabel eingesetzt, jedoch geht es meist friedlich zu und die Rangordnung wird schnell geklärt.
Hühner sind auch erstaunlich intelligente Tiere, die in der Lage sind, sich untereinander zu verständigen und einfache Problemlösungen zu finden. Sie haben sogar ein ausgeprägtes Sozialverhalten und können einander erkennen und sich an Namen erinnern. Hühnermütter sind außerdem sehr fürsorgliche Tiere, die sich liebevoll um ihre Küken kümmern und sie beschützen. Zudem sind sie sehr neugierig und aufmerksam, was sie zu beliebten Haustieren macht.
Ein weiterer wichtiger Aspekt in der Hühnerhaltung ist die Fortpflanzung. Im Frühjahr legen die Hühner ihre Eier, die je nach Rasse und Alter der Henne unterschiedlich groß sind. Die meisten Hühner legen etwa 200 Eier pro Jahr. Im Gegensatz zu ihren wilden Vorfahren sind Haushühner jedoch nicht brutfähig, das heißt sie brüten ihre Eier nicht aus, sondern legen sie in ein Nest und lassen sie von jemand anderem oder einem Brutautomaten ausbrüten.
Das Ei der Henne ist ein wahres Wunderwerk der Natur. Es enthält alle Nährstoffe, die ein kleines Küken zum Schlüpfen und zum Wachstum benötigt. Das Eigelb versorgt das Küken mit Fett und Vitaminen, das Eiweiß mit Protein und der Dotter mit Mineralstoffen. Aus diesem Grund werden Eier auch oft als Superfood bezeichnet.
Neben der Eierproduktion sind Hühner auch als Fleischlieferanten sehr geschätzt. Fleischhühner werden speziell für die Mast gezüchtet und haben ein schnelles Wachstum sowie ein hohes Gewicht. Jedoch sind immer mehr Menschen auch bereit, mehr Geld für Fleisch aus artgerechter Haltung auszugeben, wodurch auch die Nachfrage nach hochwertigem Hühnerfleisch aus biologischer Landwirtschaft steigt.
Neben der Haltung als Ei- und Fleischlieferant haben Hühner auch eine wichtige Funktion im ökologischen Kreislauf. Als Boden- und Düngearbeiter sind sie unverzichtbar für die Gesunderhaltung von Grünflächen und Gärten. Sie picken den Boden und lockern ihn auf, wodurch er belüftet und durchlüftet wird. Ihre Ausscheidungen dienen als natürlicher Dünger und fördern das Wachstum von Pflanzen. Durch ihre Fähigkeit, Ungeziefer und Schädlinge zu bekämpfen, sind sie auch als natürliche Schädlingsbekämpfer geschätzt.
Allerdings haben Hühner auch ihre Schwachpunkte. Sie sind sehr anfällig für verschiedene Krankheiten, wie zum Beispiel die Vogelgrippe oder die Räude. Außerdem können sie durch Mangel- oder Fehlernährung erkranken. Auch Parasiten wie Milben und Würmer können Hühner befallen und für Gesundheitsprobleme sorgen. Umso wichtiger ist eine artgerechte Haltung und eine konsequente Tiergesundheitsplanung.
In der Landwirtschaft gibt es verschiedene Haltungssysteme für Hühner. Die konventionelle Bodenhaltung, bei der die Hühner in Stallungen auf Sägemehl oder Sand gehalten werden, ist die gängigste Form. Hier erhalten die Hühner ein Futtermittel, das für eine hohe Legeleistung sorgt, jedoch auch oft genetisch verändert und mit Antibiotika versetzt ist. Eine etwas tierfreundlichere Form ist die Freilandhaltung, bei der die Hühner tagsüber Zugang zu einem Freilauf haben und zusätzlich auch Grünfutter picken können. Bei der ökologischen Haltung dürfen die Hühner sogar ausschließlich im Freien leben und bekommen biologisches Futter.
Glücklicherweise gibt es mittlerweile eine steigende Zahl von Menschen, die sich für eine eigene kleine Hühnerhaltung im Garten entscheiden. Auch in urbanen Gebieten gibt es mittlerweile immer mehr Hühnerhalter. Oftmals werden hierbei sogenannte Zwerghühner gehalten, die aufgrund ihrer geringeren Größe perfekt für die Stadt geeignet sind. Diese Hühnerrassen sind besonders handzahm und lassen sich gut als Haustiere halten.
Hühner sind also vielseitige und faszinierende Tiere, die sowohl in der Landwirtschaft als auch im eigenen Garten eine wichtige Rolle spielen. Sie sind intelligente und soziale Lebewesen, die uns durch ihre Präsenz und ihre Produkte bereichern. Auch wenn sie auf den ersten Blick recht einfach und unkompliziert wirken, erfordert ihre Haltung dennoch einiges an Wissen und Verantwortung. Doch wer sich diese Mühe gibt, wird mit frischen Eiern, charmanten Gesellschaftstieren und einem funktionierenden ökologischen Kreislauf belohnt.