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Kirschzackenbarsch


Der Kirschzackenbarsch, auch bekannt als Hemichromis branchiatus, ist ein in den tropischen Gewässern Westafrikas beheimateter Fisch. Er gehört zu der Familie der Buntbarsche (Cichlidae) und ist vor allem für sein auffälliges Aussehen und sein interessantes Verhalten bekannt.


Mit einer durchschnittlichen Körperlänge von 15 cm ist der Kirschzackenbarsch ein mittelgroßer Fisch. Sein Körper ist lang gestreckt, seitlich abgeflacht und hat eine charakteristische rot-orangene Färbung. Namensgebend für diese Art sind die kleinen, grünlich-gelben Zacken, die sich entlang der Rückenflosse befinden und an Kirschen erinnern. Diese Zacken sind ein Verteidigungsmechanismus gegenüber Feinden und können bei Bedrohung aufgestellt werden.


Der Kirschzackenbarsch lebt hauptsächlich in flachen, stehenden oder langsam fließenden Gewässern, wie beispielsweise Seen, Teichen und Flüssen. Dort bevorzugt er lautere Bereiche mit viel Deckung, wie zum Beispiel Wurzeln oder Wasserpflanzen. Diese Diät wird durch eine proteinreiche Ernährung ergänzt, zu der kleinere Fische und wirbellose Tiere gehören.


Charakteristisch für den Kirschzackenbarsch ist, dass er ein Höhlenbrüter ist. Das bedeutet, dass er sich zur Fortpflanzung Höhlen gräbt oder bestehende Verstecke unter Wurzeln oder Felsen nutzt. Diese werden von den Weibchen meist sorgfältig gereinigt und geschmückt, um die Aufmerksamkeit der Männchen zu erregen. Der Paarungsakt beginnt meist mit dem Weibchen, das in die Höhle schwimmt und durch Klopfen an der Höhlendecke die Aufmerksamkeit des Männchens erregt. Dieses schwimmt daraufhin zur Höhle und das Paarungsspiel beginnt. Beide Partner wechseln sich dabei ab, die Eier vom Boden aufzunehmen und durch ihren Mund zu spülen, um sie sauber zu halten. Die Brutpflege wird danach ausschließlich von den Elterntieren übernommen, bis die Jungfische nach etwa zwei Wochen schlüpfen.


Neben dem auffälligen Aussehen hat der Kirschzackenbarsch auch ein interessantes Verhalten. Sie sind territorial und verteidigen ihr Revier gegenüber anderen Fischen, vor allem während der Fortpflanzungszeit. Es kann dabei zu Rivalitäten und Revierkämpfen zwischen den Männchen kommen, die mit Drohgebärden, wie zum Beispiel Aufblähen des Körpers und Entfalten der Flossen, ausgetragen werden. Angriffe auf andere Fische sind jedoch selten und treten meist nur auf, wenn sich ein Eindringling in unmittelbarer Nähe des vermeintlichen Territoriums befindet.


Die Kommunikation unter den Kirschzackenbarschen erfolgt hauptsächlich durch Körperstellung und Farbsignale. Besonders in der Paarungszeit zeigen die Männchen ein intensives Farbenspiel, um die Weibchen zu beeindrucken. Es gibt jedoch auch komplexere Kommunikationsformen, wie zum Beispiel das „Lippenlesen“, bei dem die Fische die Bewegungen der Lippen des Gegenübers beobachten und dadurch die Stimmung und Absicht erkennen können.


In der Natur haben Kirschzackenbarsche eine Lebenserwartung von 3-5 Jahren. In menschlicher Obhut können sie jedoch bis zu 10 Jahre alt werden. Sie sind beliebte Zierfische, die aufgrund ihrer Farbenpracht und ihres interessanten Verhaltens immer mehr an Beliebtheit gewinnen. Sie sind relativ anspruchslos in der Haltung und können auch in mittelgroßen Aquarien gehalten werden, solange ausreichend Platz und Versteckmöglichkeiten vorhanden sind. Eine regelmäßige Wasserwechsel und eine abwechslungsreiche Ernährung sind jedoch wichtig, um die Gesundheit der Fische zu erhalten.


Für die Aufzucht und Nachzucht von Kirschzackenbarschen ist es empfehlenswert, ein eigenes Zuchtbecken zu verwenden. Durch gezielte Zucht können bestimmte Merkmale, wie zum Beispiel die Färbung, verstärkt werden. Die Jungfische schlüpfen nach zwei Wochen aus den Eiern und werden anschließend von den Elterntieren im Maul herumgetragen, um sie vor Gefahren zu schützen. Nach etwa fünf Wochen sind sie selbstständig und können in ein größeres Aquarium umgesetzt werden.


Leider ist der Kirschzackenbarsch aufgrund seiner Beliebtheit bei Aquarianern auch von Überfischung in seinem natürlichen Lebensraum betroffen. Durch die Zerstörung von Lebensräumen und den Einsatz von Umweltgiften ist er vom Aussterben bedroht. Es ist daher wichtig, dass die Haltung von Kirschzackenbarschen in menschlicher Obhut nachhaltig und verantwortungsbewusst erfolgt, um den Bestand dieser faszinierenden Fischart zu schützen.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Kirschzackenbarsch nicht nur ein optisch beeindruckender Fisch ist, sondern auch durch sein interessantes Verhalten und seine speziellen Anpassungen an seine Umwelt besticht. Mit der richtigen Pflege und Haltung können sie zu faszinierenden Begleitern in jedem Aquarium werden. Es ist jedoch auch wichtig, sich bewusst zu machen, dass jedes Exemplar sein eigenes Wesen hat und es daher wichtig ist, ihnen den nötigen Respekt und Schutz entgegenzubringen.