Krill
Krill, auch bekannt als Antarktischer Krill, sind kleine, garstige Meerestiere, die in den eisigen Gewässern des Südlichen Ozeans leben. Sie gehören zu den wichtigsten Nahrungsquellen für Wale, Pinguine, Seeelefanten und zahlreiche andere Meerestiere. Obwohl sie winzig sind, spielen sie eine essentielle Rolle im Ökosystem der Antarktis.
Krill gehören zur Ordnung der Krillartigen und sind eng verwandt mit den Garnelen. Sie sind in der Regel zwischen zwei und sechs Zentimeter groß, haben eine durchsichtige, leicht bläuliche Farbe und sind mit winzigen Schuppen bedeckt. Diese Schuppen reflektieren das Licht und verleihen Krill den charakteristischen silbernen Glanz, der sie so einzigartig erscheinen lässt. Sie haben eine schmale, längliche Form und sind seitlich zusammengedrückt, was es ihnen ermöglicht, schnell zu schwimmen und sich zu bewegen.
Krill ernähren sich hauptsächlich von Phytoplankton, mikroskopisch kleinen Pflanzen, die im Wasser treiben. Sie besitzen eine Art »Bürstensystem« aus feinen Haaren, die an ihren vorderen Beinen angebracht sind und das Plankton einfangen. Krill sind Filtrierer und ernähren sich, indem sie das Wasser durch ihre Bürstenbeine passieren lassen und dabei das Plankton ausfiltern. Obwohl sie selbst winzig sind, können sie in Schwärmen von Millionen von Individuen auftreten und so beeindruckende Mengen an Plankton filtern.
Die meisten Krillarten sind nachtaktiv und kommen tagsüber in tiefere Wasserschichten. In der Nacht steigen sie in flachere Gewässer auf, um sich zu ernähren. Diese nächtlichen Wanderungen tragen dazu bei, dass der Krill sich nicht übermäßig anreichert, was in der eiskalten Antarktis von entscheidender Bedeutung ist. Krill haben einzigartige Anpassungen an das Leben in den eisigen Gewässern entwickelt, wie zum Beispiel starke Muskeln, die ihre Körperwärme erzeugen und sie so vor dem Erfrieren schützen.
Krill haben eine relativ kurze Lebensdauer von nur etwa fünf Jahren. Sie beginnen ihr Leben als winzige Larven, die sich in den oberen Wasserschichten entwickeln und sich von Plankton ernähren. Sobald sie ausgewachsen sind, legen Krillweibchen zwischen 2.000 und 10.000 Eier. Diese Eier sinken auf den Meeresboden und bleiben dort bis sie schlüpfen. Sobald die Larven schlüpfen, durchlaufen sie mehrere Entwicklungsstufen, bis sie zu ausgewachsenen Krill werden.
Obwohl Krill selbst klein sind, sind sie eine wichtige Nahrungsquelle für viele Tiere in der Antarktis. Wale, insbesondere Buckelwale und Blauwale, versammeln sich in den eisigen Gewässern, um Krill zu fressen. Sie nutzen besondere Techniken, um die winzigen Tiere zu fangen, wie zum Beispiel das sogenannte »Schwimmen im Walrossstil«, bei dem sie ihre Barten öffnen und das Wasser durch sie passieren lassen, um das Krill zu filtern.
Auch viele Vogelarten, wie zum Beispiel Albatrosse und Sturmvögel, sind auf Krill als Nahrungsquelle angewiesen. Sie nutzen ihre scharfen Schnäbel, um die kleinen Tiere aus dem Wasser zu schnappen. Pinguine, die oft als die Stars der Antarktis bezeichnet werden, jagen ebenfalls Krill. Der Adeliepinguin, eine der beliebtesten Pinguinarten, kann bis zu 30 Gramm Krill pro Tag fressen. Auch Robben und Fische gehören zu den Räubern des Krills.
Leider ist das Leben in der Antarktis nicht einfach für Krill. Während sie sich selbst schnell vermehren und eine wichtige Nahrungsquelle darstellen, sind sie auch empfindlich gegenüber Veränderungen in ihrem Lebensraum. Eine der größten Bedrohungen für Krill ist der Klimawandel. Die steigenden Temperaturen und der Verlust von Eisflächen führen zu einem Rückgang des Phytoplanktons, wodurch die Nahrungsquelle der Krill schwindet. Zudem sieht man immer häufiger, dass die Krillpopulationen rückläufig sind, da immer mehr Menschen die Meere befahren, um Fanggründe für Fische zu suchen.
Aber auch die Krillfischerei ist ein Problem, das nicht ignoriert werden darf. Da Krill als hochwertige Quelle von Omega-3-Fettsäuren angesehen wird, werden sie in zunehmendem Maße kommerziell gefangen und für die Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln und Tierfutter genutzt. Der Rückgang der Krillpopulationen kann drastische Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem der Antarktis haben, da viele Tiere von ihnen abhängig sind.
Insgesamt ist der Krill ein faszinierendes Tier, das eine wichtige Rolle in der Antarktis und in den Meeren rund um den Südpol spielt. Obwohl sie klein sind, haben sie eine große Bedeutung für das Gleichgewicht der Ökosysteme. Es ist wichtig, dass wir uns bewusst machen, wie empfindlich sie sind und uns bemühen, ihre Lebensräume zu schützen, damit sie weiterhin eine wichtige Rolle im Ökosystem spielen können. Denn ohne sie würden viele der faszinierenden Meerestiere, die wir mit der Antarktis in Verbindung bringen, nicht überleben können.