Strauß
Der Strauß ist ein beeindruckendes Tier, das aufgrund seiner Größe und Schnelligkeit viele Menschen fasziniert. Er gehört zu den größten Vögeln der Welt und ist vor allem in Afrika anzutreffen. Sein wissenschaftlicher Name lautet Struthio camelus und er gehört zur Familie der Laufvögel.
Bereits auf den ersten Blick sticht der Strauß durch seine enorme Größe hervor. Ein ausgewachsenes Männchen kann bis zu 2,50 Meter groß werden und ein Gewicht von bis zu 130 Kilogramm erreichen. Weibliche Tiere sind etwas kleiner und leichter. Die Männchen sind auch anhand ihrer schwarzen Federn zu erkennen, während die Weibchen graubraune Federn haben. Die Flügel des Straußes sind relativ klein im Vergleich zu seinem Körper und dienen hauptsächlich dazu, ihm bei der Balz und beim Laufen auszuhelfen. Denn der Strauß ist ein unglaublich schneller Läufer und kann mit einer Geschwindigkeit von bis zu 70 Kilometern pro Stunde über das große afrikanische Grasland sprinten.
Neben seiner Größe und Schnelligkeit hat der Strauß noch eine weitere Besonderheit – er ist flugunfähig. Seine Flügel sind nicht stark genug, um ihn in die Luft zu bringen. Allerdings sind sie dennoch von großer Bedeutung, da sie dem Strauß dabei helfen, sein Gleichgewicht zu halten und seine Richtung beim Laufen zu korrigieren. Der Strauß hat auch keine Kehle und kann daher nicht wie andere Vögel zwitschern oder singen. Stattdessen kommuniziert er durch lautes Grunzen, Schnauben oder Rasseln mit seinen Gefährten und warnenden Lauten bei Gefahr.
Ein weiteres Merkmal des Straußes sind seine langen Beine. Diese sind nicht nur für sein schnelles Laufen geeignet, sondern haben auch besondere Anpassungen, die es ihm ermöglichen, in heißem Klima zu überleben. So verhindern zum Beispiel spezielle Wärmeaustauschmechanismen an seinen Beinen, dass er zu viel Wärme verliert. Außerdem sind seine Beine mit Hornschuppen bedeckt und nicht mit Federn wie der Rest seines Körpers. Dies hilft ihm, nicht zu überhitzen, wenn er in der prallen Sonne steht. Die Schuppen sorgen für einen konvektiven Luftstrom, der die Körperwärme abführt und somit den Strauß kühl hält.
Für viele Menschen sind die Flügel und Beine des Straußes nicht die einzigen faszinierenden Merkmale. Sein Kopf und vor allem seine Augen sind ebenfalls erstaunlich. Der Strauß hat die größten Augen aller Landtiere und diese sind auch im Vergleich zu seinem Körper relativ groß. Sie sind nicht nur wichtig für seine ausgezeichnete Sicht, sondern dienen auch dazu, potenzielle Feinde schon von weitem zu erspähen. Denn obwohl der Strauß mit seiner Größe und Schnelligkeit beeindruckend erscheint, ist er in freier Wildbahn ständig in Gefahr, von Raubtieren wie Löwen oder Hyänen gejagt zu werden.
Wie viele andere Tiere auch, leben Strauße in Herden, in denen ein Männchen mehrere Weibchen und deren Nachkommen führt. Diese Männchen sind auch für ihre beeindruckenden Balzrituale bekannt. Sie imponieren den Weibchen, indem sie ihre Flügel ausbreiten, ihren Kopf hoch aufrecken und laute Geräusche von sich geben. Wenn ein Weibchen beeindruckt ist, gibt sie eine tiefe Gruffmenge zurück, die darauf hindeutet, dass sie bereit ist zu paaren.
Sobald ein Ei gelegt wird, brüten das Männchen und das Weibchen die Eier gemeinsam aus, wobei das Weibchen nachts für den Schutz der Eier sorgt und das Männchen tagsüber die Wache hält. Dies zeigt, dass der Strauß nicht nur aufgrund seiner Größe und Schnelligkeit beeindruckend ist, sondern auch aufgrund seiner Fürsorge und Familiensinn.
Die Jungen, die aus den Eiern schlüpfen, sind bereits relativ groß und können sofort laufen. Sie bleiben jedoch für die ersten sechs bis 18 Monate bei ihren Eltern, bis sie selbständig werden und sich einer eigenen Herde anschließen. Aufgrund ihrer schnellen Wachstumsgeschwindigkeit ist es für Straußeneier auch wichtig, dass sie während des Brutprozesses nicht beschädigt werden. Ein Straußenei ist das größte einzelne Ei aller Vögel und wiegt bis zu 1,5 Kilogramm.
Obwohl der Strauß im Allgemeinen als eine eher friedliche Spezies gilt, können auch sie aggressiv werden, insbesondere wenn sie sich bedroht fühlen. Daher gilt es, vorsichtig zu ihnen zu sein, wenn man sich in ihrer Nähe aufhält. Besonders beeindruckend ist das Verteidigungsverhalten der Männchen, die sich zusammen mit der Herde im Kreis aufstellen und ihre Beine nach vorne strecken, um Raubtiere abzuwehren. Dieses Verhalten ist auch der Hintergrund für ein bekanntes Verhaltensmuster, bei dem der Ausdruck „den Kopf in den Sand stecken“ entstanden ist. Wenn der Strauß sich bedroht fühlt, versucht er, seinen Körper flach auf den Boden zu legen und seinen Kopf zwischen seine Beine zu stecken, um ein größeres Verteidigungsbild zu erzeugen.
Leider ist der Strauß heutzutage in seinem natürlichen Lebensraum bedroht. Während er früher in vielen afrikanischen Ländern anzutreffen war, gibt es heute nur noch kleine Populationen in verschiedenen Nationalparks und Schutzgebieten. Die Hauptgründe für diesen Rückgang sind die Jagd auf sein Fleisch, die Zerstörung seines Lebensraumes durch Landwirtschaft und der Handel mit seinen Federn für dekorative Zwecke.
Um den Fortbestand dieser beeindruckenden Tiere zu sichern, ist es daher wichtig, dass ihr Lebensraum geschützt und die Jagd auf sie beschränkt wird. Initiativen zur Erhaltung der Straußpopulationen sind in vollem Gange und es wird gehofft, dass diese faszinierenden Tiere auch in Zukunft in ihrer natürlichen Umgebung beobachtet werden können.
Insgesamt ist der Strauß ein außergewöhnliches Tier, das nicht nur durch seine Größe und Schnelligkeit beeindruckt, sondern auch durch seine einzigartigen Anpassungen an das heiße afrikanische Klima, sein soziales Verhalten und seine Fürsorge für die Jungen. Es ist zu hoffen, dass wir auch in Zukunft die Möglichkeit haben werden, diese majestätischen Vögel in ihrer natürlichen Umgebung zu erleben und zu bewundern.