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Kojote


Der Kojote, wissenschaftlich Canis latrans genannt, ist ein wildes Tier aus der Familie der Hunde. Er ist in Nordamerika beheimatet und ist ein enger Verwandter des Wolfes, aber im Gegensatz zu diesem ist er kleiner und schlanker. Der Name "Kojote" stammt von dem aztekischen Wort "coyotl", was übersetzt "kleiner Hund" bedeutet. Diese Bezeichnung passt perfekt zu dem Aussehen und Verhalten des Kojoten.


Das Fell des Kojoten variiert in der Farbe von grau bis rötlich-braun und ist dicht und wollig, um ihn vor den harten Witterungsbedingungen zu schützen. Er hat einen buschigen Schwanz, der ihm als Balancierhilfe beim Laufen und als Deckung vor Raubtieren dient. Seine Ohren sind spitz und aufmerksam, seine Augen gelblich und seine Schnauze lang und schmal. Durch diese Merkmale ist er gut an seine Umgebung angepasst und kann sich erfolgreich tarnen.


Kojoten sind opportunistische Jäger und können sich an eine Vielzahl von Lebensräumen anpassen. Sie leben in Wäldern, Prärien, Wüsten, Bergen und sogar in Vorstädten. Sie sind Einzelgänger, aber in manchen Regionen kann man auch Kojotenrudel beobachten. Die Rudel bestehen aus dem Alpha-Paar und ihrem Nachwuchs, der für gewöhnlich aus vier bis sechs Jungtieren besteht.


Die Tiere sind hauptsächlich nachtaktiv und schlafen tagsüber in selbst gegrabenen Erdlöchern oder nutzen oft verlassene Höhlen und Felsspalten. Sie sind ausgezeichnete Läufer und können Geschwindigkeiten von bis zu 40 km/h erreichen. Außerdem können sie weit und hoch springen und in freier Wildbahn über 30 km zurücklegen, um Nahrung zu finden.


Wie alle Tiere haben auch Kojoten bestimmte Verhaltensweisen, die sie ausführen, um zu kommunizieren und ihr Territorium zu markieren. Ihr bekanntestes Verhalten ist das Heulen, das sie in der Nacht ausstoßen. Dieses Heulen dient dazu, ihr Territorium zu markieren und den Kontakt zu anderen Mitgliedern ihres Rudels aufrechtzuerhalten. Ein weiteres Verhalten, das man häufig bei Kojoten beobachten kann, ist das "Lügen" auf dem Boden. Sie rollen sich auf den Rücken und zucken mit den Beinen, um ihre Bauchregion zu kühlen oder um sich zu freuen. Dieses Verhalten kann auch beim Spielen oder als Unterwerfungsgeste bei Begegnungen mit höherrangigen Mitgliedern des Rudels auftreten.


Kojoten sind Allesfresser und ernähren sich von einer Vielzahl von Nahrungsmitteln. Ihr Hauptbestandteil der Nahrung besteht aus kleinen Säugetieren wie Nagetieren, Hasen, Kaninchen und Eichhörnchen. Aber sie sind auch bekannt dafür, dass sie sich von Früchten, Gemüse, Insekten, Vögeln, Schlangen und sogar Aas ernähren. In städtischen Gebieten können sie auch Müll und Haustiere wie Katzen und kleine Hunde als Nahrung nutzen.


Die Fortpflanzung bei Kojoten erfolgt in der Regel einmal im Jahr im späten Winter oder Frühling. Das Alpha-Paar bildet eine enge Bindung, um den Nachwuchs erfolgreich aufzuziehen. Die Paarungszeit beginnt mit einem ausgedehnten Duett des Alpha-Paares, bei dem sie sich gegenseitig mit lautem Heulen antworten. Nach einer Tragzeit von ungefähr 60 Tagen bringt die Mutter vier bis sechs Welpen zur Welt, die sie in einer Höhle oder in einem Erdloch aufzieht. Die Welpen sind bei der Geburt blind und nackt, aber nach ein paar Wochen entwickeln sie ihr Fell und öffnen die Augen. Im Alter von sechs Wochen beginnen sie, feste Nahrung zu sich zu nehmen, und mit etwa neun Wochen sind sie in der Lage, mit dem Rudel zu jagen. Die Welpen bleiben normalerweise bis zum Alter von sechs Monaten mit dem Rudel verbunden, bevor sie ihr eigenes Revier finden und sich selbstständig machen.


Obwohl Kojoten in einigen Regionen eine Plage für Bauern und Viehzüchter darstellen, ist das Einfangen und Töten von Kojoten bei Weitem nicht die beste Lösung für dieses Problem. Da Kojoten eine wichtige Rolle im Ökosystem Nordamerikas spielen, können Eingriffe in ihre Populationen dazu führen, dass sich andere Tierarten übermäßig vermehren und ein Ungleichgewicht entsteht. Stattdessen ist es wichtig, die Anpassungsfähigkeit dieser Tiere zu verstehen und zu akzeptieren, dass sie Teil der natürlichen Nahrungskette sind.


In der Mythologie und Folklore der amerikanischen Ureinwohner spielt der Kojote eine bedeutende Rolle. Sie betrachten ihn als einen faszinierenden, klugen und anpassungsfähigen Trickster und betrachten ihn als einen wichtigen Teil ihrer Kultur. In der modernen Zeit hat der Kojote auch seinen Weg in die Popkultur gefunden und war in Filmen, Serien, Büchern und sogar als Maskottchen von Sportteams zu sehen.


Insgesamt ist der Kojote ein beeindruckendes und faszinierendes Tier mit erstaunlichen Überlebensfähigkeiten. Sein anpassungsfähiges Verhalten und seine Rolle im Ökosystem machen ihn zu einem wichtigen Bestandteil der nordamerikanischen Tierwelt. Wir sollten uns bemühen, diese Tiere besser zu verstehen und zu akzeptieren, um ein harmonisches Zusammenleben mit ihnen zu ermöglichen. Denn letztendlich sind sie nur ein weiteres wunderschönes Produkt der Natur, die es zu schätzen und zu schützen gilt.