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Panda


In den weiten Wäldern und Bambuswäldern Chinas lebt ein besonderes Wesen – der Panda. Er ist ein Symbol für Frieden, Wohlstand und Schutz der Natur. Mit seinem charakteristischen schwarz-weißen Fell und seinem gemütlichen Wesen hat der Panda die Herzen der Menschen weltweit erobert. Doch was macht diesen Bären so einzigartig und faszinierend?


Der Panda, oder auch Großer Panda genannt, gehört zur Familie der Bären und ist somit ein Säugetier. Sein wissenschaftlicher Name lautet Ailuropoda melanoleuca, was übersetzt so viel bedeutet wie "schwarz-weißes kleines Bärenkind". Tatsächlich sind Pandas als Jungtiere noch weiß und bekommen erst im Laufe des Wachstums ihre typische schwarz-weiße Färbung, wobei hierbei jeder Panda ein individuelles Muster hat.


Das Fell des Pandas ist besonders dicht und flauschig, was ihn nicht nur zu einem beliebten Fotomotiv macht, sondern ihm auch hilft, den extremen Temperaturen in den Bergregionen Chinas standzuhalten. In freier Wildbahn können Pandas bis zu 1,50 Meter groß werden und ein Gewicht von bis zu 150 Kilogramm erreichen. Ihre großen, kräftigen Pfoten sind mit scharfen Krallen ausgestattet, die ihnen beim Klettern und Bambus fressen helfen.


Und genau das bringt uns zum nächsten charakteristischen Merkmal des Pandas – seine Ernährung. Pandas sind bekannt als "Bambusfresser" und können bis zu 14 Stunden am Tag damit beschäftigt sein, ihre Lieblingsspeise zu verspeisen. Hierbei können sie bis zu 30 Kilogramm Bambus pro Tag fressen. Doch wieso ernähren sich Pandas eigentlich fast ausschließlich von Bambus? Die Antwort liegt in ihrer Anatomie. Obwohl ihr Verdauungssystem dem eines Fleischfressers ähnelt, ernähren sich Pandas hauptsächlich von Bambus, da ihr Körper nicht genügend Energie aus Fleisch gewinnen kann. Somit ist der Verzehr von Bambus für sie notwendig, um ihren hohen Energiebedarf zu decken.


Da Bambus jedoch nicht sonderlich nährstoffreich ist, müssen Pandas große Mengen davon fressen, um satt zu werden. Dabei sind sie auf mehrere Arten von Bambus spezialisiert, die nur in bestimmten Regionen ihres Lebensraums vorkommen. Diese Anpassungsfähigkeit und Spezialisierung auf eine Nahrung macht Pandas einerseits einzigartig, andererseits auch sehr anfällig für Veränderungen in ihrem Lebensraum.


Pandas sind außerdem Einzelgänger und verbringen die meiste Zeit ihres Lebens allein. Lediglich zur Paarungszeit kommen sie zusammen und auch diese findet nur ein bis zweimal im Jahr statt. Die Geburt eines Pandababys ist dann auch ein besonderes Ereignis, da die Weibchen nur ein bis zwei Junge zur Welt bringen. Die Jungtiere sind bei der Geburt winzig und wiegen nur ca. 100 Gramm. Sie sind völlig blind und hilflos und bleiben die ersten Monate ihres Lebens ausschließlich an der Seite ihrer Mutter.


Die Beziehung zwischen Mutter und Kind ist für Pandas von großer Bedeutung, da das Kleine von ihr alles lernt, was es braucht, um später in der Wildnis zu überleben. Dies beinhaltet auch das Erlernen des Kletter- und Nestbausverhaltens. Pandas sind gute Kletterer und nutzen ihre kräftigen Pfoten sowie ihre scharfen Krallen, um in den Bäumen nach Bambus zu suchen oder sich vor Feinden zu schützen.


Leider ist das Überleben in freier Wildbahn für Pandas immer schwieriger geworden. Durch die Zerstörung ihres Lebensraumes, vor allem durch den Ausbau von Infrastruktur und Landwirtschaft, sowie die Wilderei und Jagd sind Pandas stark gefährdet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es schätzungsweise noch rund 100.000 Pandas in freier Wildbahn, heute sind es nur noch ca. 1.800. Aufgrund ihrer Seltenheit und Bedrohung gelten Pandas als eine bedrohte Tierart und werden von der IUCN (International Union for Conservation of Nature) als "gefährdet" eingestuft.


Doch es gibt Hoffnung für die Zukunft der Pandas. Die chinesische Regierung hat sich bereits in den 1990er Jahren zum Schutz der bedrohten Art verpflichtet und zahlreiche Naturschutzprojekte ins Leben gerufen. Dazu gehören die Einrichtung von Schutzgebieten, das Monitoring der Population und die Wiederaufforstung von Bambuswäldern. Auch internationale Zoos und Naturschutzorganisationen arbeiten an verschiedenen Projekten zum Schutz der Pandas.


Eine besondere Rolle spielen hier auch die sogenannten Panda-Aufzuchtstationen. Hier werden verwaiste oder verletzte Pandakinder aufgenommen, aufgepäppelt und auf eine spätere Auswilderung in die Wildnis vorbereitet. Diese Aufzuchtstationen sind nicht nur für den Erhalt der Art wichtig, sondern auch ein beliebtes Touristenziel und tragen somit zur Sensibilisierung und Finanzierung des Pandaschutzes bei.


Doch nicht nur der Schutz der Pandas als Art ist wichtig, sondern auch die Erhaltung ihres Lebensraumes und der Bambuswälder. Diese sind nicht nur die Heimat der Pandas, sondern auch von vielen anderen Tierarten, die von diesen Wäldern abhängig sind. Zudem sind Bambuswälder auch von großer Bedeutung für den globalen Klimaschutz, da sie in der Lage sind, große Mengen an Kohlenstoff zu speichern.


In der westlichen Kultur gilt der Panda meist als friedliches und gemütliches Tier. Doch auch sie haben ihre wilde Seite und können sich, wenn es um den Schutz ihres Reviers oder Junge geht, durchaus verteidigen. Ihre Körpergröße und -kraft sowie ihre scharfen Krallen machen sie zu gefährlichen Gegnern. Doch in der Regel vermeiden sie Konfrontationen und versuchen, Konflikte friedlich zu lösen.


Kein Wunder also, dass Pandas auch bei uns Menschen so beliebt sind. Durch ihre gemütliche und friedliche Art sowie ihre charakteristische Optik haben sie sich zu wahren Sympathieträgern entwickelt. Doch hinter dem knuffigen Äußeren steckt ein faszinierendes Tier, das es zu schützen und erhalten gilt. Denn nur gemeinsam können wir dafür sorgen, dass diese besonderen Bären auch in Zukunft durch die Wälder Chinas streifen und uns mit ihrer Anwesenheit erfreuen können.