Hovawart
Der Hovawart ist eine alte deutsche Hunderasse, die bereits seit dem 13. Jahrhundert existiert. Der Name stammt vermutlich aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutet "Hofhund" oder "Hütehund". Diese Bezeichnung ist sehr passend, denn der Hovawart ist ein vielseitiger Hund, der sich sowohl als Familienhund als auch als Arbeitshund eignet.
Die Herkunft des Hovawarts ist nicht ganz eindeutig, aber es wird vermutet, dass er aus einer Kreuzung zwischen einem Kuvasz und einem Neufundländer entstanden ist. Ursprünglich wurde er als Wachhund und Hirtenhund eingesetzt, später auch als Jagd- und Schutzhund. Das macht ihn zu einem sehr anpassungsfähigen Tier, das für verschiedene Aufgaben geeignet ist.
Der Hovawart ist ein großer Hund mit einer Widerristhöhe von ca. 60-70 cm und einem Gewicht zwischen 30 und 45 kg. Er hat ein dichtes, langhaariges Fell, das in den Farben Schwarz, Blond oder Schwarzmarken vorkommt. Seine auffälligste Merkmal sind die großen, dreieckigen und hängenden Ohren, die ihm ein wachsames und aufmerksames Aussehen verleihen.
Charakterlich ist der Hovawart ein sehr ausgeglichener und intelligenter Hund. Er ist loyal, freundlich und treu seinem Rudel gegenüber. Deshalb eignet er sich auch sehr gut als Familienhund, da er sich gut mit Kindern versteht. Allerdings braucht er eine konsequente Erziehung und eine klare Führung, da er ansonsten dazu neigt, unabhängig und eigensinnig zu handeln.
Aufgrund seiner früheren Aufgaben als Wachhund und Schutzhund ist der Hovawart sehr mutig und hat ein ausgeprägtes Schutzinstinkt. Er ist ein wachsamer Hund, der sein Zuhause und seine Familie beschützt und fremden Personen gegenüber erstmal skeptisch ist. Allerdings kann er unter den richtigen Bedingungen auch Fremden gegenüber sehr freundlich und aufgeschlossen sein.
Der Hovawart ist ein aktiver Hund, der viel Bewegung braucht. Er eignet sich daher auch sehr gut für sportliche Aktivitäten wie Agility oder als Begleithund bei Wanderungen und Fahrradtouren. Auch seine ursprüngliche Aufgabe als Wachhund macht ihn zu einem guten Begleiter für lange Spaziergänge und die Bewachung von Haus und Hof.
Das lange Fell des Hovawarts bedarf regelmäßiger Pflege, besonders in den Fellwechselphasen. Hier sollte das Fell gebürstet und das abgestorbene Fell entfernt werden. Ansonsten ist der Hovawart ein pflegeleichter Hund. Er ist gesundheitlich robust und hat keine rassetypischen Krankheiten.
Als intelligentes Tier braucht der Hovawart geistige Beschäftigung und Abwechslung. Er ist sehr lernfähig und hat eine hohe Arbeitsbereitschaft. Deshalb eignet er sich auch gut für die Ausbildung zum Rettungs- oder Diensthund. Mit seiner hohen Lernfähigkeit und seiner Ausdauer ist der Hovawart in der Lage, anspruchsvolle Aufgaben zu erfüllen.
Für eine artgerechte Haltung benötigt der Hovawart nicht nur ausreichend Bewegung und geistige Beschäftigung, sondern auch genügend soziale Kontakte. Er braucht viel Zeit mit seinem Rudel und sollte nicht zu lange alleine gelassen werden. Der Hovawart ist kein Hund, der sich in einem Zwinger oder Garten alleine beschäftigen kann, er möchte Teil der Familie sein und viel Zeit mit seinen Menschen verbringen.
Leider ist der Hovawart auch eine Rasse, die von Züchtern oft für den Massenmarkt gezüchtet wird. Dabei werden oft die Gesundheit und das Wesen vernachlässigt. Deshalb ist es wichtig, sich vor dem Kauf eines Hovawarts bei seriösen Züchtern zu informieren und die Elterntiere zu begutachten. Auch eine fundierte Ausbildung und konsequente Erziehung sind wichtig, um aus dem Hovawart einen ausgeglichenen und freundlichen Hund zu machen.
Insgesamt ist der Hovawart ein vielseitiger und treuer Begleiter, der in der richtigen Familie ein wunderbares Zuhause findet. Mit seiner Freundlichkeit, seinem Mut und seiner Vielseitigkeit überzeugt er sowohl als Familienhund als auch als Arbeitshund. Seine Geschichte als Wach- und Hirtenhund spiegelt sich in seinem ausgeprägten Schutzinstinkt und seiner engen Bindung an sein Rudel wider. Trotz seines manchmal eigenwilligen Wesens ist der Hovawart ein liebevoller Hund, der es lohnt, ihn näher kennenzulernen.