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Papageitaucher


Der Papageitaucher, auch bekannt unter dem wissenschaftlichen Namen Fratercula arctica, ist eine auffällige Vogelart aus der Familie der Alkenvögel (Alcidae). Er ist vor allem für sein buntes Gefieder und seinen charmanten Gesang bekannt und gehört zu den bekanntesten Seevögeln Nordeuropas.


Der Papageitaucher ist ein mittelgroßer Vogel und erreicht eine Körperlänge von etwa 30cm. Sein Gefieder ist schwarz und weiß gefärbt, wobei der Rücken und die Flügel schwarz sind und die Unterseite weiß. Sein auffälligstes Merkmal ist jedoch sein großer, bunter Schnabel, der orange, gelb und rot gefärbt ist und mit. Dieser Schnabel ist sowohl für die Balz als auch für die Jagd von großer Bedeutung. Die Augen des Papageitauchers sind dunkel und haben einen freundlichen und neugierigen Ausdruck. Im Winter verliert der Papageitaucher sein buntes Gefieder und hat dann ein schlichteres graues Aussehen.


Papageitaucher sind Zugvögel, die im Winter auf offener See verbringen. Im Frühling jedoch kehren sie zurück an die Küsten, um ihre Brutkolonien aufzusuchen. Diese liegen vor allem in Nordeuropa, vor allem in Island, Norwegen und Schottland. Auch an den Küsten Großbritanniens und Irlands sind Papageitaucher zu finden. Die Brutkolonien sind oft auf steilen Klippen oder an felsigen Küstenformationen zu finden, wo die Vögel ideale Bedingungen für ihre Brut finden.


Die Paare des Papageitauchers leben monogam und bleiben über Jahre hinweg zusammen. Im Frühling beginnt der Balztanz der Papageitaucher, bei dem sie lautstark rufen und sich gegenseitig Fische im Schnabel präsentieren. Dabei kann es zu turbulenten Flugmanövern und sogar Kämpfen mit anderen Vögeln kommen. Das Weibchen legt anschließend ein einziges Ei in eine Mulde am Boden oder in einer Felsspalte. Beide Elternvögel wechseln sich beim Ausbrüten des Eies ab und sorgen für die Fütterung des Küken, das nach etwa 40 Tagen schlüpft.


Die Nahrung des Papageitauchers besteht hauptsächlich aus Fischen, vor allem Heringe und Sandaale stehen auf seinem Speiseplan. Mit seinem auffälligen Schnabel ist er in der Lage, auch größere Fische zu fangen und zu schlucken. Bei der Futtersuche tauchen sie bis zu 60m tief und können dabei bis zu einer Minute unter Wasser bleiben. Aufgrund der großen Entfernungen, die sie zurücklegen, um Nahrung zu finden, können Papageitaucher pro Tag bis zu 100km weit fliegen.


Der Papageitaucher ist ein geschickter Flieger, der mit seinen kurzen und schnellen Flügelschlägen wendig durch die Luft gleitet. Dabei beeindrucken sie mit spektakulären Sturzflügen ins Meer, um Fische zu fangen. Der Name "Taucher" ist dabei etwas irreführend, da sie tatsächlich meistens nur an der Meeresoberfläche schwimmen und nur selten komplett untertauchen.


Leider ist der Papageitaucher in den letzten Jahrzehnten zu einer gefährdeten Art geworden. Die intensive Jagd auf seine bunten Federn im 19. Jahrhundert führte zu einem starken Rückgang der Population, ebenso wie die Verschmutzung der Meere und die Zerstörung von Brutkolonien durch den Menschen. Zum Glück wurde der Papageitaucher jedoch intensiv geschützt und die Bestände haben sich wieder erholt. Dennoch werden sie weiterhin von den Auswirkungen des Klimawandels und der Überfischung der Meere bedroht.


Um den Papageitaucher zu schützen, gibt es verschiedene Projekte, die sich für den Erhalt seiner Lebensräume einsetzen und über die Gefährdung der Vogelart aufklären. Auch die Beschränkung des Fischfangs in bestimmten Gebieten hat sich positiv auf die Bestände ausgewirkt. Touristische Wanderungen zu den Brutkolonien sind inzwischen sehr beliebt, jedoch müssen die Besucher sich an strenge Regeln halten, um die Vögel nicht zu stören oder zu gefährden.


Insgesamt ist der Papageitaucher ein faszinierendes und liebenswertes Tier, das nicht nur wegen seines bunten Aussehens, sondern auch seines charmanten Verhaltens bewundert wird. Seine Fangrufe und Balztänze sind ein echtes Spektakel und seine Fähigkeiten als Flieger und Taucher sind beeindruckend. Es ist zu hoffen, dass durch den Schutzmaßnahmen und den Einsatz vieler Menschen der Bestand des Papageitauchers langfristig gesichert werden kann. Denn diese farbenfrohen Vögel sind nicht nur Teil der maritimen Landschaft Nordeuropas, sondern auch ein wichtiges Bindeglied im Ökosystem der Meere.